Auch für Hundewelpen gilt, was in der Kindererziehung schon längst bekannt ist.Die ersten Erfahrungen und Eindrücke sind prägend für das ganze weitere Leben. Hundewelpen brauchen nach Expertenansicht Stress, um sich normal zu entwickeln. "Wer seine Welpen in Watte packt und ihnen negative Erfahrungen erspart, gibt ihnen keinen guten Start ins Leben", sagt Frau Schöning, Fachärztin für Verhaltenstherapie von Tieren.
Hundebesitzer sollten dem Tiernachwuchs ein breites Spektrum an Umweltreizen bieten. Schöning empfiehlt, die Welpen mit in die U-Bahn oder ins Einkaufszentrum zu nehmen. Wichtig sei auch der Kontakt zu möglichst vielen Menschen. In der so genannten Sozialisationsphase zwischen der 3. und 14. Lebenswoche lernen die kleinen Hunde mit ihren Geschwistern den Umgang mit Aggressionen, sagt die Hamburger Tierärztin. In dieser Zeit müssten sie auch erfahren, wie Drohgebärden und Unterwerfungsgesten richtig eingesetzt werden. Sonst könne es zu irreparablen Entwicklungsstörungen kommen. "Was der Welpe in der Sozialisationsphase nicht kennen lernt, wird ihm später zunächst Angst einflößen", sagt Schöning. Und Angst sei bei Hunden zu 90 Prozent Ursache für Aggression.
Begegnung mit Passanten Fremde Mitmenschen sind zwar freundlich, aber sie müssen nicht alle mit Anspringen begrüßt werden! Auch wenn Sie immer wieder Spaziergängern begegnen, die Ihnen versichern: "Ach, das macht doch nichts!", halten Sie Ihren Hund am Boden. Wie soll er unterscheiden, wer sich gern anspringen lässt und wer Wert auf eine saubere Jacke legt?
Begegnung mit anderen Hunden Nicht jeder andere Hund ist freundlich und möchte spielen. Lassen Sie Ihren Welpen nicht einfach zu einem Hund hinlaufen. Welpenschutz gibt es nur für Hunde im eigenen Rudel, nicht für Fremde. Und kein erwachsener Hund muss sich von einem jungen Hund alles gefallen lassen! Halten Sie Ihren Hund also an der (lockeren!) Leine und gehen Sie erst einmal sicher, dass der Gegenüber wirklich nur spielen möchte. Dann allerdings kann so ein Hund auch mal einen Knuff vertragen und liebt es in der Regel, wild herumzutollen. Sollte er sich allerdings immer verstecken und ängstlich zeigen, ist es allerhöchste Zeit für betreutes Spielen in der Welpenschule!