Es gibt sie bei allen Rassen und in allen Größen - die "schlechten Fresser"
Ein gut erzogener Hund wird nicht darauf bestehen, dass Du die Mahlzeit mit ihm teilst - er sorgt lediglich dafür, dass Dein Gewissen so schlecht ist, dass sie Dir nicht mehr schmeckt. Helen Thomson
Ihnen allen ist gemeinsam, daß ihre Besitzer schon alle Futtermittel ausprobiert haben, um endlich den "Geschmack" des "anspruchsvollen" Hundes zu treffen.
Es werden weder Mühen noch Kosten gescheut. Es wird schließlich oft sogar liebevoll gekocht - mit Gemüse und Reis oder mit Möhrchen und Kartoffeln....
Eine Weile scheint Ihr Hund zufriedengestellt. Doch schon nach wenigen Tagen oder Wochen können sich "Frauchen" und "Herrchen" erneut den Kopf zerbrechen, was denn noch alternativ in Frage käme, - denn "Hund" puhlt gewissenhaft jedes Eckchen Fleisch aus dem Napf und läßt den "gesunden Rest" liegen.
Nicht selten werden beim Tierarzt aufwendige Untersuchungen vorgenommen, um vorsichtshalber eine organische Ursache des Futterverweigerns auszuschließen, zum Glück meist ohne Ergebnis.
Wir müssen uns als Erstes vor Augen halten, was der Hund - während seiner "Laufbahn" als "schlechter Fresser - durch sein Verhalten und unsere Reaktion darauf "gelernt" hat.
Wenn ich keine Lust auf mein Futter habe, dann gibt es spätestens am Abend ein Leckerchen , weil "Frauchen" herausfinden will, ob ich überhaupt noch etwas fresse oder gar krank bin! Weil "Frauchen" sich Sorgen macht, daß ich nicht genug fresse, gibt es morgen oder übermorgen sicher etwas ganz besonders Leckeres! Man muß nur lange genug abwarten können ....
Je mehr wir uns bemühen, um so anspruchsvoller wird unser Hund.
Hier nun einige Tipps, wie Sie eine Umerziehung in wenigen Tagen erreichen können.
1. Auswahl eines guten Alleinfutters 2. Benötigte Futtermenge pro Tag in Erfahrung bringen (die individuelle Futtermenge, d.h. was der Hund im konkreten Fall pro Tag braucht, kann durchaus weniger sein, als auf der Verpackung angegeben ist und muß "ausprobiert" werden!) 3. Das Futter zu festen Zeiten in (1–) 2 Portionen anbieten (möglichst nach Aktivitäten, da der Hund dann Appetit hat). 4. Wenn der Hund nicht gleich ans Futter geht, nach 5 Minuten konsequent den Napf bis zur nächsten Fütterungszeit wegstellen! 5. Es gibt nichts nebenher! (Allenfalls "winzige Mengen" - nur noch als "Belohnung" für "erbrachte Leistungen", wie z.B. "Sitz!" oder "Komm!")
Tritt wieder eine Phase von "Futterverweigerung" ein, so heißt es: "Konsequenz zeigen!" Auch in der "freien Natur" ist dem Jäger nicht jeden Tag das Jagdglück hold und deshalb solche Fastentage keine Seltenheit. Und auch wenn es "roh" klingen mag: Es ist noch nie ein Hund neben dem gefüllten Napf verhungert!
Wenn Sie diese Tips konsequent beherzigen, wird Ihr Hund in Kürze verstanden haben,
* daß es Futter nur noch zu relativ festen Zeiten gibt. * daß er erst bei der nächsten Fütterung wieder etwas bekommt, wenn er sein Futter nicht gleich annimmt. * daß es zwischendurch nicht genug Leckerchen gibt, um davon satt zu werden. * daß eine "Hungerkur" bei seinen "Menschen" keine verzweifelten Bemühungen mehr nach sich zieht. * Frauchen/Herrchen hat mich durchschaut!
Die Hunde haben ihr Verhalten in den Jahrtausenden unseres Zusammenlebens hervorragend an uns Menschen angepasst und gelernt, uns zu beeinflussen. Aus den Mitessern am Rande der Gesellschaft entwickelten sich unsere Wohlstandswauwaus. Sie sind wahre Meister in der "Erschleichung" von Privilegien und unserer Sympathie. Und das sieht dann manchmal so aus: 1. Der Hund darf nicht ins Haus. 2. OK, der Hund darf ins Haus, aber nur in bestimmte Räume. 3. Der Hund darf in alle Räume, aber nicht auf die Couch. 4. Der Hund darf nur auf die alte Couch. 5. Also gut, der Hund darf auf alle Polstermöbel, aber nicht mit ins Bett. 6. OK, der Hund darf ins Bett, aber nur manchmal. 7. Der Hund kann im Bett schlafen, wann immer er möchte, aber nicht unter der Decke. 8. Der Hund darf nur manchmal unter der Decke schlafen. 9. Der Hund kann jede Nacht unter der Decke schlafen. 10. Wir schlafen in einem neuen Bett.